Katzen erziehen mit Wasserpistole – oder lieber nicht?

Was Sie bei Clicker, Wasserpistole & Co für die Katzenerziehung beachten sollten

Um Katzen zu erziehen, nutzen wir vor allem unsere Stimme. Wir loben sanft und freundlich, während wir beim Tadeln streng und laut klingen. Manche Katzenbesitzer schwören auf Wasserpistolen und weitere Hilfsmittel, die bei der Katzenerziehung helfen. Erfahren Sie, welche einfachen Helfer Sie bei der Katzenerziehung einsetzen können – und warum Wasserpistolen nicht empfehlenswert sind.

Die Erziehung der Kitten beginnt bei der Katzenmutter

Katzenmütter bringen ihrem Nachwuchs in den ersten Lebenswochen bereits eine ganze Menge bei: Ob klettern, Beute jagen, stubenrein werden oder Streifzüge im Revier – Kitten beobachten ihre Mutter genau und machen nach, was sie sehen. Auf diese Weise lernen Kitten alles, was für sie wichtig ist.

Die Erziehung durch ihre Menschen läuft dann ganz anders, als sie es von der Mutter kennen. Katzenbesitzer arbeiten vor allem mit Belohnungen und Sanktionen. Um die Katze dazu zu bewegen, Aktionen auszuführen, sind einige kleine Hilfsmittel nützlich, die Sie in Tierfachmärkten kaufen können. Sie helfen der Katze, dass sie die Signale und Kommandos klarer wahrnimmt und dadurch besser versteht, was Sie von ihr wollen.

Diese Hilfsmittel werden besonders häufig bei der Katzenerziehung eingesetzt

Natürlich können Sie alle Gegenstände einsetzen, die sich zur Katzenerziehung eignen, und müssen keine besonderen Hilfsmittel kaufen. Ein paar Dinge werden aber von vielen Menschen eingesetzt.

Wasserpistolen – nützlich oder nicht?

Katzen sollten auf keinen Fall mit Schlagen oder Treten bestraft werden. Auch Schreien und Brüllen sind keine geeigneten Maßnahmen in der Katzenerziehung. Wie aber kann man Katzen deutlich klarmachen, dass ihr Verhalten unerwünscht ist? Manche Katzenhalter setzen darauf, Katzen mit einem Wasserstrahl aus einer Wasserpistole oder einem Blumensprüher zu erziehen. Der Wasserstrahl stört die Katze bei dem, was sie gerade tut, und schreckt sie auf. Sie empfindet das Wasser als unangenehm, es ist jedoch nicht gefährlich für die Katze. Insofern ist eine Wasserpistole so etwas wie Ihr verlängerter Arm, besonders im Freien.

Allerdings sollten Sie bedenken: Die Katze erkennt sehr genau, dass sie durch den Strahl aus der Wasserpistole bestraft wird. Sie versteht, dass der Wasserstrahl nicht die unausweichliche Folge ihrer Handlung ist – sondern dass Sie dahinterstecken. Manche Katzen reagieren sogar mit Panik auf das Wasser. In jedem Fall leidet das Vertrauensverhältnis zur Besitzerin, wenn diese eine Wasserpistole einsetzt. Vertrauen Sie also lieber auf Ihre Stimme und darauf, erwünschtes Verhalten zu belohnen.

Positive Verstärkung in der Erziehung von Katzen

Positive Verstärkung ist eine bewährte Methode in der Erziehung von Tieren, die sich auch für Katzen gut einsetzen lässt. Dabei werden erwünschte Verhaltensweisen verstärkt, indem die Katze gelobt und belohnt wird. Die Katze speichert dies als angenehmes Erlebnis ab und wiederholt es gern.

Unerwünschtes Verhalten vollkommen zu ignorieren, führt bei Katzen allerdings nicht weit. Dafür sind Katzen zu unabhängig. Sie tun auch ohne Lob, was ihnen gefällt. Kratzt die Katze am Sofa, springt auf die Arbeitsfläche oder tut etwas anderes, das Sie nicht wünschen, sollten Sie diese Handlung deshalb mit einem klaren „Nein“ unterbrechen.

Clicker – ein akustisches Signal unterstützt die Katzenerziehung

Targetstick – hilft der Katze, eine bestimmte Bewegung auszuführen

Das englische Wort Target bedeutet übersetzt Ziel und die Kugel am Targetstick ist das Ziel der Bewegung. Sie können ihn für viele Spiele und Übungen einsetzen. Ein Targetstick hilft der Katze dabei, eine zielgerichtete Bewegung auszuführen. Die Katze kann die Bewegung des Targetstabs gut mit ihrem Blick verfolgen. Ob sie das Target mit der Nase oder der Pfote berühren soll, hängt von der gewählten Übung ab.

Der Targetstick kann gut in Verbindung mit dem Clicker eingesetzt werden und viele Targetsticks haben deshalb einen am Griff eingebauten Clicker. Immer, wenn die Katze das Target berührt, klicken Sie und belohnen die Katze anschließend sofort. Auf diese Weise lernt die Katze nach und nach, auf Kommando zielgerichtete Bewegungen auszuführen. So können Sie ihr beispielsweise beibringen, die Pfote zu geben oder in die Luft zu heben – das sogenannte High Five.

Leckerli – so belohnen Sie erwünschtes Verhalten

Eine Katze schnuppert an einem Leckerli.
Bildnachweis: jozsitoeroe - stock.adobe.com

Ein kleiner Snack als Belohnung ist ein sehr wichtiges und effizientes Mittel, um Katzen zur Mitarbeit bei der Erziehung zu motivieren. Dieselben Ansprüche, die Sie an das Futter für Ihre Katze stellen, gelten dabei auch für Leckerli. Das betrifft vor allem die Frage, ob es ein artgerechter Snack ist.

  • Snacks sollten gut portionierbar sein, damit Sie jeweils nur ein kleines Leckerli geben.
  •  Beziehen Sie Snacks bei der Berechnung der täglichen Futtermenge ein und achten Sie auf eine artgerechte Zusammensetzung
  • Spezielle Katzensnacks, die sich gut in der Hand halten lassen, eignen sich besonders gut zum Training bei der Katzenerziehung.

Bei der Erziehung gilt grundsätzlich: Geduld und Konsequenz sind durch nichts zu ersetzen. Doch mit den genannten Hilfsmitteln erkennt Ihre Katze die Signale klarer – was es ihr erleichtert zu lernen. Manche Katzen haben sogar so viel Spaß am Lernen, dass ihnen kleine Tricks und Kunststücke leichtfallen.

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