Katzenschnupfen und andere Katzenkrankheiten – wogegen Sie Ihre Katze impfen lassen können

So schützen Impfungen vor gefährlichen Katzenkrankheiten

Katzen können sich mit gefährlichen Infektionskrankheiten anstecken, wenn sie Kontakt zu anderen Katzen haben oder an deren Ausscheidungen schnuppern – oder auch durch den Kontakt mit Menschen, die entsprechende Krankheitserreger übertragen. Gegen die häufigsten Infektionskrankheiten bei Katzen gibt es glücklicherweise jedoch Impfungen, die Ihre Katze sicher vor Ansteckungen schützen. Lesen Sie, gegen welche Krankheiten Sie Ihre Katze impfen lassen können und wie oft Sie die Impfungen auffrischen lassen sollten.

Infektionskrankheiten können bei Katzen einen schweren Verlauf nehmen und sogar tödlich enden. Impfungen sind deshalb wichtig, denn sie schützen Ihr Tier zuverlässig gegen virale oder bakterielle Infektionen. Nur Tierärzte dürfen Impfungen bei Katzen vornehmen. Sie stellen außerdem einen Impfpass aus, in dem alle Impftermine sowie der Impfstoff und die Dosis festgehalten werden. Der Impfschutz muss regelmäßig aufgefrischt werden.

Impfstoffe gibt es vor allem gegen Infektionskrankheiten – bei Tieren genauso wie bei Menschen. Bei einer sogenannten aktiven Impfung wird ein Impfstoff gespritzt, der das Immunsystem des Körpers aktiviert. Die Impfstoffe dafür sind entweder abgeschwächte, abgetötete Krankheitserreger oder Bruchstücke davon. Der Körper bildet dadurch im Laufe der folgenden Tage und Wochen nach der Impfung Antikörper. Sie schützen den Körper dann gegen die Infektion.

Daneben gibt es die sogenannte Passivimpfung, bei der spezifische Antikörper gegen eine Krankheit verabreicht werden, die den Körper dann vor den Erregern schützen. 

Impfausweis

Gegen diese Krankheiten sollten Sie Ihre Katze impfen lassen

Der deutsche Tierärzteverband empfiehlt die Impfung gegen die folgenden Infektionskrankheiten bei Katzen:

Katzenschnupfen 

Katzenschnupfen bezeichnet verschiedene durch unterschiedliche Erreger hervorgerufene Krankheiten. Sie betreffen die Atemwege und Schleimhäute der Katze. Betroffen sind Augen, Nase und Mundhöhle der Katze. Die häufigsten Auslöser des Katzenschnupfens sind Herpesviren. Die Katze leidet beim Katzenschnupfen unter Fieber, Bindehautentzündung, Geschwüren an Zunge und Nase, Husten, Schnupfen oder Atembeschwerden. Eine Laboruntersuchung klärt die genaue Erkrankung ab. Da es schwierig ist, Katzenschnupfen zu therapieren, ist eine Impfung unbedingt angeraten.

Eine schläfrige Katze liegt mit fast geschlossenen Augen auf dem Boden.

Katzenseuche (Panleukopenie)

Die Katzenseuche ist eine Katzenkrankheit, die durch Viren verursacht wird und häufig tödlich verläuft. Das Virus ist gegen Umwelteinflüsse unempfindlich und die meisten Desinfektionsmittel können es nicht beseitigen. 

Besonders häufig tritt die Katzenseuche bei jungen Tieren auf, die erst einen geringen Immunschutz aufgebaut haben.

Symptome der Katzenseuche sind Fieber, Fressunlust, Mattigkeit, Dehydrierung, Bindehautentzündung und Erbrechen.

Ein rotes Schild warnt mit weißer Schrift vor Wildtollwut.

Tollwut

Tollwut ist in den letzten Jahren in Deutschland kaum noch aufgetreten und das Land gilt als so gut wie tollwutfrei. Die Gefahr, dass sich eine Katze mit Tollwut ansteckt, ist daher äußerst gering. Der hauptsächliche Übertragungsweg der Tollwut erfolgt durch den Biss eines infizierten Tieres.

Die Symptome der Tollwut lassen sich schon am Namen der Krankheit erkennen: Das Tier ist wild und wütend, zittert am ganzen Körper und hat einen extremen Speichelfluss. Am Ende der Krankheit wird die Katze kraftlos, leidet an Krämpfen und Lähmungserscheinungen, bis sie schließlich stirbt. Tollwut ist immer tödlich, daher werden befallene Tiere in der Regel sofort getötet.

Katzen, die sich nur in der Wohnung aufhalten, haben kein Risiko, an Tollwut zu erkranken, und müssen daher auch nicht dagegen geimpft werden. Für Katzen mit Freigang ist eine Impfung trotz des geringen Risikos, zu erkranken, unbedingt zu empfehlen.

Katzenleukämie (Leukose)

Katzenleukämie wird auch als FeLV-Infektion bezeichnet, weil der Auslöser das Feline Leukämie Virus ist. Es wird über den Speichel von Katze zu Katze übertragen. Das Virus verursacht Tumore in verschiedenen Organen der Katze und die Krankheit verläuft in der Regel tödlich. Die Symptome hierfür sind chronische Zahnfleischentzündungen, ständige Appetitlosigkeit, Lungenentzündungen, Entzündungen der Augen oder Tumorbildung in allen inneren Organen. Ob die Katze an Leukose leidet, kann der Tierarzt durch einen Laborbefund feststellen. 

Die Krankheit kann nicht geheilt, sondern nur gelindert werden.

Wie oft sollte ich meine Katze impfen lassen?

Bereits kurz nach der Geburt sollten Kitten geimpft werden. In einer sogenannten Grundimmunisierung werden sie gegen Katzenschnupfen, Katzenseuche und Tollwut geimpft. Dafür sind mehrere Impfungen im Abstand von einigen Wochen notwendig. Wenn Sie Ihre Katze von einem seriösen Züchter kaufen, ist sie wahrscheinlich schon einmal geimpft und die Impfung ist im Impfpass vermerkt. Die Auffrischungsimpfung muss dann der neue Besitzer vornehmen lassen. Auch Tiere aus dem Tierheim haben einen ausreichenden Impfschutz.

Kommt Ihre Katze von einem Bauernhof oder ist es ein Tier, das Sie aus dem Urlaub mitgebracht haben, sollten Sie einen Impftermin beim Tierarzt vereinbaren, um sofort die Grundimmunisierung durchzuführen.

Diese Impfungen sollten Sie danach im jährlichen Abstand auffrischen lassen. Regelmäßige Impftermine haben übrigens noch einen zusätzlichen Vorteil: Der Tierarzt kann gleichzeitig den allgemeinen Gesundheitszustand des Tieres ansehen, das Gewicht und den Zustand des Gebisses feststellen. Sie können den Termin nutzen, um Fragen zu Ernährung und Verhalten zu stellen und alles anzusprechen, was Ihnen eventuell Sorgen macht. Ein vertrauensvolles Verhältnis zum Tierarzt ist auch hilfreich, wenn das Tier zu einem späteren Zeitpunkt erkranken sollte.

Eine Katze wird vom Tierarzt untersucht.

Impfungen von reinen Wohnungskatzen

Auch Wohnungskatzen müssen geimpft werden: Eine Impfung gegen Katzenschnupfen und gegen Katzenseuche ist anzuraten, da sie sich ebenso wie Freigänger infizieren können. Menschen können die Überträger sein und die Erreger durch Schuhe, Kleidung oder Gegenstände in die Wohnung bringen. 

Reine Wohnungskatzen müssen dagegen nicht gegen Tollwut oder Leukose geimpft werden, denn diese werden nur durch den direkten Kontakt zu einem anderen Tier übertragen.

Risiken und Nutzen von Impfungen

Im Einzelfall kann es bei Impfungen zu unerwünschten Impfreaktionen und Nebenwirkungen wie Fieber, Abgeschlagenheit oder Schwellungen an der Impfeinstichstelle kommen. Dies ist allerdings sehr selten. Der Nutzen, den die Impfung für Ihr Tier hat, überwiegt bei Weitem. Wichtig: Die Katze sollte immer gesund sein, wenn sie eine Impfung erhält.

Die Kosten hängen davon ab, welche Impfungen die Katze erhält. Bei Wohnungskatzen müssen Sie mit jährlichen Impfkosten von etwa 50 Euro rechnen, bei Freigängern, die mehr Impfungen benötigen, sind es bis zu 100 Euro.

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