Katzen baden – warum es überflüssig ist

Warum die berühmte Katzenwäsche ausreichend ist und wieso Sie Ihre Katze nicht baden müssen

Matschiges Fell nach dem Spaziergang, unangenehme Geruchsentwicklung nach dem Regen – Hundehalter sind daran gewöhnt, ihren Hund regelmäßig zu baden. Bei Katzen ist dies dagegen nicht nötig, denn Katzen sind täglich mehrere Stunden mit ihrer Fellpflege beschäftigt. Manche Katzenhalter fragen sich allerdings, ob sie ihre Katze nicht doch baden sollten. In diesem Artikel erfahren Sie, warum Sie Ihre Katze nicht baden müssen – und welche Ausnahmen es gibt.

 

Warum Sie Ihre Katze besser nicht baden sollten

Katzen verbringen täglich mehrere Stunden mit der Fellpflege. Mit ihrer rauen Zunge lecken sie dabei lockere Hautschuppen, Haare und Schmutz ab und sind so in der Regel immer sauber. Gleichzeitig gehen sie Verschmutzungen geschickt aus dem Weg und säubern sich, sobald sie damit in Berührung kommen. Die meisten Katzen beginnen sich zu lecken, sobald sie von draußen wieder in die Wohnung kommen, und säubern gründlich ihr Fell und ihre Pfoten.

Reinigen Sie grobe Verschmutzungen auf dem Katzenfell mit einem nassen Waschlappen

Eine Hand reinigt das Fell einer Katze mit einem Lappen.

Im Normalfall reicht es aus, wenn Sie Ihre Katze täglich bürsten oder kämmen und Ihre Katze so bei der Fellpflege unterstützen. Sollte Ihre Katze doch einmal stärker verschmutzt sein, müssen Sie sie nicht gleich baden.

Katzenfell ist von Natur aus schmutzabweisend. Der Schmutz haftet nur oberflächlich und gelangt selten auf die Haut.

Eine Reinigung mit einem nassen Waschlappen ist in der Regel völlig ausreichend. Wischen Sie den Schmutz einfach von der Felloberfläche ab.

Baden stört den natürlichen Schutz des Katzenfells

Es gibt noch einen weiteren Grund, weshalb Baden für Katzen nicht empfehlenswert ist: Es stört den natürlichen Säureschutzmantel der Haut.

Wenn Sie Ihre Katze doch einmal baden, verwenden Sie auf keinen Fall normales Haarshampoo oder Seife für Ihre Katze, sondern ein speziell für Katzen entwickeltes Shampoo. Es ist an die Eigenheiten der Katzenhaut angepasst und reinigt schonend.

 

Katzen nutzen ihren typischen Eigengeruch zum Markieren

Katzen haben von Natur aus einen eher schwachen Eigengeruch, den wir Menschen meistens gar nicht wahrnehmen. Ihr individueller Körpergeruch ist jedoch wichtig zum Markieren, und Katzen empfinden den Geruch von Shampoo deshalb als störend. Während Katzenhalter den frischen Duft von Seife oder Shampoo schätzen, reagieren Katzen darauf eher irritiert. Sie versuchen ihn wieder loszuwerden, indem sie sich an Gegenständen scheuern und ihr Fell lecken. Auch aus diesem Grund sollten Sie Ihre Katze nicht baden.

Allergiker profitieren nicht davon, wenn sie ihre Katzen baden

Allergiker reagieren oft schon auf die kleinste Menge an Allergenen. Vielleicht denken Sie deshalb daran, Ihre Katze zu baden, um die Allergene abzuwaschen. Wissenschaftliche Untersuchungen [Quelle: Journal of Allergy and Clinical Immunology] haben allerdings gezeigt, dass das Baden von Katzen nicht zu einer Reduzierung von Allergenen führt. Für Allergiker hat es daher keinen Vorteil, wenn sie ihre Katzen baden. Die für eine allergische Reaktion ursächlichen Allergene „Fel d 1“ befinden sich im Speichel der Katze und landen auf dem Fell, sobald die Katze sich leckt. Und genau das tut sie wahrscheinlich direkt nach dem Baden ...

Im Notfall: In diesen seltenen Fällen kann es sinnvoll sein, Ihre Katze zu baden

Es gibt einige seltene Fälle, in denen Sie Ihre Katze dennoch baden sollten:

Ein medizinisches Shampoo hilft bei einem Parasitenbefall

Bei einem starken Befall mit Parasiten wie etwa Flöhen verschreibt Ihr Tierarzt unter Umständen ein Spezialshampoo, mit dem Sie die Katze baden sollen. Wichtig: Wenden Sie es nach Anweisung an und achten Sie sorgfältig auf die Dosierung. Spezialshampoos enthalten medizinische Wirkstoffe, und eine Überdosierung kann zu unerwünschten Nebenwirkungen führen. Achten Sie beim Baden außerdem auf eine handwarme Wassertemperatur, die angenehm für Ihre Katze ist.

Bei Kontakt der Katze mit giftigen Substanzen ist es wichtig, das Fell sofort zu reinigen

Ist Ihre Katze in Kontakt mit giftigen Substanzen oder Farben und Lacken gekommen, ist schnelles Handeln angesagt. Instinktiv wird die Katze beginnen, ihr Fell zu lecken und dabei die giftige Substanz aufnehmen. Daher sollten Sie sie so schnell wie möglich reinigen. Oft reicht auch hier ein Waschlappen. Bei einer starken Verschmutzung mit wasserlöslichen Substanzen können Sie Ihre Katze abduschen oder auch mit einem speziellen Katzenshampoo baden. Nicht alle Substanzen sind jedoch wasserlöslich. Bei getrockneter Farbe empfiehlt es sich daher, die Rückstände vorsichtig mit einer Schere aus dem Fell zu schneiden. Wichtig: Gehen Sie behutsam vor, damit sich die Katze nicht erschreckt und an der Schere verletzt.

Eine Frau hält eine nasse Katze, die in ein Badehandtuch gewickelt ist.

So sollten Sie beim Baden vorgehen

Die meisten Katzen sind nicht ans Baden gewöhnt. Sie mögen es oft nicht und versuchen wegzulaufen. Gehen Sie deshalb sehr behutsam ans Baden und beruhigen Sie Ihre Katze mit Leckerlis. Platzieren Sie eine Schüssel in der Badewanne oder Dusche und stellen die Katze hinein. Halten Sie alles bereit, was Sie zum Baden brauchen, damit es möglichst schnell geht. Wahrscheinlich müssen Sie Ihre Katze gut festhalten. Am besten bitten Sie eine weitere Person, Ihnen zu helfen. Vorsicht beim Festhalten: Katzen, die Angst haben, kratzen und beißen. Außerdem macht ein unangenehmes Erlebnis das Baden beim nächsten Mal noch schwieriger.

Glücklicherweise ist das Baden nur in absoluten Ausnahmefällen nötig, und meistens reicht entspannendes Bürsten völlig aus. Und dass Ihre Katze es liebt, gebürstet zu werden, haben Sie bestimmt längst gemerkt.

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