Meine Katze starrt mich an – was bedeutet das?

Anstarren, Blinzeln und Gähnen – die Mimik von Katzen erklärt

Bei Katzen wissen Sie nie, was sie gerade denken, denn Sie erkennen keine Mimik? Viele Menschen finden Katzen mysteriös – und wenn eine Katze sie mit einem durchdringenden Blick ansieht, wird es ihnen unbehaglich. Tatsächlich zeigt ein starrender Blick, dass die Katze gerade nicht entspannt ist. Aber keine Angst, von aggressivem Verhalten ist dies weit entfernt. Was die Mimik von Katzen zeigt und wie wir uns verhalten sollten, erfahren Sie in diesem Artikel.

Katzen, die Sie mit ihrem Blick fixieren und anstarren, sind aufmerksam

Starrt die Katze etwas mit einem fixierten Blick an, bedeutet dies zunächst vor allem, dass sie sich vollkommen auf das Objekt konzentriert. Für sie als Jäger zahlt sich dieses Verhalten in der Natur aus. Denn Katzen sind in der freien Wildbahn oder in ihrem Revier darauf angewiesen, alles in ihrer Umgebung detailliert wahrzunehmen. Sie beobachten jede Regung – vor allem ihrer Beutetiere – ganz genau. Nur so können sie die Beute erlegen. Das Beobachten hat aber noch einen weiteren wichtigen Grund: Das Verhalten des Beutetiers zeigt der Katze, ob es gesund ist und ob sie es unbedenklich fressen kann.

Begegnen sich zwei Katzen, so sehen sie sich zunächst ebenfalls sehr aufmerksam an. Die weiteren Signale bestimmen dann, ob es zum Revierkampf kommt oder bei einer friedlichen Begegnung bleibt. 

Starrt eine Katze einen Menschen an, so ist dies daher ein Zeichen von erhöhter Aufmerksamkeit. Manche Katzenhalter, die sich nicht sicher sind, was die Katze will, füllen im Zweifel lieber einmal mehr den Futternapf. Diesen Zusammenhang lernen Katzen natürlich sehr schnell und gewöhnen sich an, ihre Halter anzustarren, weil sie mehr Futter erwarten. 

Ganz wichtig: Starren Sie nicht zurück, wenn Ihre Katze Sie fixiert – dies würde die Katze verunsichern und sie verlässt dann wahrscheinlich den Ort. Stattdessen ist es hilfreich, leicht zu blinzeln, um die Situation zu entspannen. Dies tun Katzen untereinander auch.

Viele Katzen blinzeln während des Anstarrens

Eine Katze blinzelt, während sie in eine Richtung schaut.

Vielleicht haben Sie schon einmal bemerkt, dass Ihre Katze Ihnen langsam zublinzelt, wenn sie entspannt auf dem Sofa oder einem anderen gemütlichen Platz liegt.

 

Blinzeln ist ein typisches Verhalten, mit dem Katzen Vertrauen und Wohlwollen ausdrücken.

 

Katzen blinzeln sich untereinander an, wenn sie sich freundlich gesinnt sind. Auch gegenüber Menschen zeigen sie dieses Verhalten. Das Blinzeln ist dabei sehr entspannt und langsam. Blinzelt eine Katze Sie an, so stärkt es die Bindung, wenn Sie zurückblinzeln. Ebenso können Sie eine entspannte Lage schaffen, wenn Sie die Katze ein-, zweimal langsam anblinzeln. Wahrscheinlich blinzelt sie zurück – und vielleicht spüren Sie, wie dies zu einer engeren Bindung beiträgt.

 

Katzen haben eine eingeschränkte Mimik – beobachten Sie die gesamte Körpersprache

Menschen lesen in der Mimik, wie ihr Gegenüber sich fühlt. Sie gibt uns einen Anhaltspunkt, welches Verhalten wir erwarten können. Bei vielen Tieren ist es nicht ganz so einfach, und auch Katzen haben eine andere Mimik als wir. Gefühle wie Freude oder Trauer zeigen sie beispielsweise nicht durch ihre Gesichtszüge an. Trotzdem wissen Sie es als Katzenhalter wahrscheinlich, wenn Ihre Katze sich wohlfühlt oder enttäuscht ist. Dafür ist es wichtig, die gesamte Körpersprache zu kennen. Zeichen wie etwa das Schnurren und die Körperspannung sind Teile der Katzensprache, die wir „mitlesen“ müssen, um Katzen zu verstehen. Auch die Mimik von Katzen lässt sich nur im Zusammenhang mit den übrigen Signalen verstehen.

Warum Katzen beim Anstarren gähnen

Eine Katze streckt sich auf dem Fußboden und gähnt dabei.

Oft fangen Katzen nach einer Weile des regungslosen Anstarrens an zu gähnen. Das machen sie nicht ohne Grund: Gähnen bewirkt eine Entspannung im ganzen Körper.

Daher kommt Gähnen in ganz unterschiedlichen Situationen vor:

  • wenn die Katze müde ist und sich auf den Schlaf vorbereitet
  • wenn sie aufwacht und sich streckt
  • wenn ihr das Spiel zu anstrengend wird oder
  • wenn die Beute nach intensiver Beobachtung doch unerreichbar ist, beispielsweise weil ein Fenster dazwischen ist

 

Beim Gähnen öffnet die Katze ihr Maul sehr weit. Manche Menschen empfinden die scharfen Zähne, die sie dabei zeigt, als bedrohlich. Doch nur weil sie beim Gähnen die Zähne zeigt, heißt dies nicht, dass die Katze beißt. Auch hier gilt es die gesamte Körpersprache zu beachten. Eine Katze, die ansonsten völlig entspannt ist, hat meist nicht die Absicht zu beißen.

Fazit: Katzen haben eine eigene Körpersprache und Mimik, und Katzen beobachten ihre Umgebung sehr intensiv. Probieren Sie einmal aus, mit einem leichten Blinzeln auf den starren Blick einer Katze zu reagieren. Wahrscheinlich ist die Katze dann schnell entspannt und antwortet ihrerseits mit einem Blinzeln. So einfach lernen Sie die Katzensprache!

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