Sie möchten nachhaltige Katzenstreu verwenden?

Achten Sie bei der Auswahl auf das Material, woher die Rohstoffe kommen und wie sparsam es ist

Ihre Katze soll natürlich nur das Beste bekommen. Sie wollen dabei auch umweltbewusst handeln? Dann achten Sie bei regelmäßigen Anschaffungen wie gesundem Futter auch auf die richtige Katzenstreu. Klumpend oder nicht klumpend? Aus Bentonit, Silikat oder aus Pflanzenfasern? Welche ist am ergiebigsten, schonendsten für meine Katze, am nachhaltigsten für die Natur? Worauf Sie beim Kauf von Katzenstreu achten sollten, damit sich Ihr Stubentiger wohlfühlt und Sie nachhaltiger leben mit Katze, lesen Sie hier.

Katze nutzt ihre Katzentoilette.

Katzenstreu ist nicht gleich Katzenstreu – was Sie beachten sollten

Katzenstreu wurde in den 1940er-Jahren entwickelt. Auch heute werden noch viele Katzenstreu-Sorten aus mineralischen Bestandteilen wie Bentonit und Schichtsilikaten hergestellt. Sie sind saugstark und schließen Feuchtigkeit und Geruch zuverlässig ein. Entsorgen können Sie Katzenstreu meist über den Restmüll. Aber welche Katzenstreu auf dem Markt ist die nachhaltigste?

Katzenstreu: Diese unterschiedlichen Sorten gibt es

Diese Streu schließt Flüssigkeit und Gerüche ohne Klumpenbildung ein. Sie fühlt sich ähnlich wie Erde oder Sand an: Beides bevorzugen Katzen in der Natur.

Vorteile: 

  • Ein Austausch der Streu ist erst nötig, wenn die Körnchen keinen Urin bzw. Geruch mehr aufnehmen. 
  • Sie entfernen bei der täglichen Reinigung nur die festen Ausscheidungen.

Nachteile: 

  • Sie müssen die Streu mindestens einmal in der Woche erneuern, da der Urin in den Streukügelchen verbleibt.
  • Nutzt Ihre Katze die Katzentoilette oder tauschen Sie die Streu aus, bildet sich Staub.

Verschmilzt bei der Berührung mit Flüssigkeit zu kleinen Klumpen, die Feuchtigkeit und Gerüche sorgfältig einschließen. Auch diese Streu fühlt sich ähnlich wie Erde oder Sand an. 

Vorteil: 

  • Sparsam im Verbauch: Bei der täglichen Reinigung entfernen Sie nur die kleinen Brocken selbst. Die gesamte Katzenstreu tauschen Sie seltener aus als nicht klumpende Streus: Ein- bis zweimal im Monat genügt normalerweise. 

Nachteil: 

  • Nutzt Ihre Katze die Katzentoilette oder tauschen Sie die Streu aus, bildet sich Staub. 

Wird aus aus reinstem Quarzsand hergestellt. Weil die Kügelchen recht hart sind, fühlt sich Silikatstreu für Katzen gewöhnungsbedürftig an. 

Vorteile: 

  • Sie nutzen sie sehr sparsam, weil sie eine starke Saugkraft besitzt. Silikatstreu muss erst nach bis zu einem Monat ausgetauscht werden. 
  • Sie ist staubarm und daher besonders für Allergiker geeignet. 

Nachteil: 

  • Weil sie sich anders anfühlt, wird diese Katzenstreu von manchen Katzen schwerer akzeptiert als Bentonit-Streu.

Pflanzliche Streu wird aus nachwachsenden Rohstoffen wie etwa Stroh, Holzfasern oder anderen Pflanzenteilen hergestellt. Es gibt sie in den Varianten klumpend oder nicht klumpend. Da diese Streu aus Pflanzenresten hergestellt wird, ist sie von den 4 vorgestellten Katzenstreu-Sorten die nachhaltigste und biologisch am besten abbaubare. 

Vorteile: 

  • Pflanzliche Streu kann in der Biotonne oder dem Kompost entsorgt werden.
  • Sie ist staubarm.

Nachteil:

  • Kann aus Holzfasern bestehen, deren Rohstoff zur Schädlingsbekämpfung chemische Zusätze oder Leim beigegeben wurden.
Katze schleicht in einem Wohnzimmer um ihre Katzentoilette herum.

Was ist Bentonit? Was ist Silikat?

Bentonit ist ein Naturton. Das Millionen Jahre alte Gestein entstand durch die Verwitterung vulkanischer Aschen und ist keine erneuerbare Ressource. Seine Quellfähigkeit und die Aufnahme von Wasser sind hoch, was ihn zu einer guten Klumpstreu für Katzen macht. Aus Bentonit bestehende Katzenstreu staubt allerdings. In Deutschland wird Katzenstreu aus Bentonit über den Restmüll entsorgt: So landen die Reste in der Verbrennungsanlage. Nach dem Verbrennen bleibt Bentonit in der Schlacke zurück und muss anschließend deponiert werden.


Silikat besteht aus Kieselgel. Es wird ebenfalls im Tagebau gewonnen. Die Herstellung von Silica-Gel-Kügelchen ist energieaufwendig und erfolgt häufig kostengünstig – zum Beispiel in China. Auch Silikatstreu bleibt am Ende in der Müllverbrennungsanlage in der Schlacke zurück.

3 Nachhaltigkeitsaspekte, auf die Sie beim Kauf von Katzenstreu achten sollten

Achten Sie auch bei der Verpackung der Katzenstreu auf Nachhaltigkeit, und beachten Sie die folgenden Punkte.

1. Heimische Anbieter produzieren mit kurzen Transportwegen

Möchten Sie nachhaltige Katzenstreu kaufen, sollten Sie darauf achten, woher die Inhaltsstoffe kommen. Manche Produkte verwenden zum Beispiel Bentonit aus Kanada, Marokko, Griechenland oder Bulgarien. Dabei gibt es in Deutschland ausgedehnte Vorkommen, darunter in Bayern oder Schleswig-Holstein. Den dort abgebauten Bentonit nutzen diverse Anbieter. Teilweise werden als Ausgleich zum Tonabbau auch Renaturierungs- und Rekultivierungsprojekte angestoßen, sodass später wertvolle Lebensräume wie Mischwälder und Wiesen entstehen.
Auch ökologisch gewonnene Streu aus Pinienholz – einer hier nicht heimischen Baumart – hat eine lange Reise hinter sich und erhöht entsprechend die CO2-Bilanz.

2. Verpackungen aus Papier oder Karton belasten die Umwelt weniger

Plastik hat viele Vorteile, ist leicht und kostengünstig in der Herstellung. Aber es ist alles andere als umweltverträglich, landet allzu oft als Mikroplastik in den Weltmeeren und über die Nahrungskette wieder bei unseren Samtpfoten (oder uns selbst). Es komplett zu verbannen, ist bis auf Weiteres schwierig: Alternative Materialien bieten sich nicht für jeden Verwendungszweck an. Der Verbrauch lässt sich aber einschränken. So zum Beispiel auch bei der Katzenstreu: Einige Anbieter von Katzenstreu verpacken ihre Produkte in Papier oder Karton. Manche sind sogar PEFC-zertifiziert: Dieses Siegel zeichnet nachhaltige Waldbewirtschaftung aus.

3. Duftstoffe oder andere Zusätze sind unnötig

Sind zusätzliche Duftstoffe wirklich nötig? Ihre Katze würde diese Frage verneinen, wenn sie könnte. Parfümierte Produkte zielen eher auf Katzenhalter und deren Nase ab. Der Duft wird über chemische Zusatzstoffe gewährleistet, deren Produktion nicht nachhaltig ist und die nicht kompostierbar sind. Entscheiden Sie sich also lieber für naturbelassene Streu ohne Zusätze. 

Tipp: Kaufen Sie Aktivkohle in Drogerien in Kapsel- oder Pulverform. Geben Sie einfach einen geringen Anteil davon zu Ihrer Streu hinzu. Die hochporöse Struktur der Aktivkohle vervielfältigt die Saugwirkung und wirkt neutralisierend auf den Geruch.

Katzenstreu und rote Schaufel

Fazit: Wer schon einen kleinen Teil beitragen und nachhaltiger leben und konsumieren möchte, setzt beim Kauf von Katzenstreu am besten auf die pflanzliche Variante. Probieren Sie ein wenig aus, welche Katzenstreu Ihre Samtpfote bevorzugt. Schlussendlich ist sie es, die entscheidet. Wägen Sie gut den Wohlfühlaspekt der Katze gegen den Aspekt Umweltschutz/Nachhaltigkeit ab.

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