Katzenaugen und was sie so besonders macht

Wie die Augen von Katzen funktionieren und was Sie über die Pflege wissen sollten

Katzenaugen sind etwas Besonderes und schon ihr Anblick fasziniert uns oft. Aber Katzen haben nicht nur schöne Augen – sie sind auch optimal an ihre Lebensweise angepasst. Was Katzenaugen so interessant macht, erfahren Sie in diesem Artikel.

Katzenaugen haben schlitzförmige Pupillen

Schlitzförmige Pupillen haben einen besonderen Zweck. Sie haben sich bei Tieren entwickelt, die sogenannte multifokale Linsen haben. Das bedeutet, dass Katzen Licht verschiedener Wellenlängen mit unterschiedlichen Zonen ihrer Augen sehen. Diese Zonen sind ringförmig um den Augenmittelpunkt angeordnet. Auf diese Weise entsteht ein schärferes Bild. Schlitzförmige Pupillen lassen alle Bereiche des Auges frei, von der Mitte bis zu den Rändern, egal, wie weit sie geöffnet sind. Bei Helligkeit können die Pupillen von Katzen sich zu sehr schmalen Schlitzen schließen, bei Dunkelheit dagegen sehr weit öffnen – auf bis zu neunzig Prozent der Augenfläche. So kann das Auge besonders viel Licht aufnehmen. Hätten Katzen runde Pupillen wie wir, würden dagegen die äußeren Zonen oft verdeckt und die Katze würde sehr viel schlechter sehen.

Katzenaugen haben einen besonderen Hintergrund

Katzenaugen haben noch weitere Besonderheiten, die sie von unseren Augen unterscheiden: Ihr Augenhintergrund, das sogenannte Tapetum lucidum, ist eine spiegelnde Schicht. Sie lässt Katzenaugen im Dunkeln leuchten. Diese Besonderheit kommt schon im Märchen von den Bremer Stadtmusikanten vor, in dem von Katzenaugen berichtet wird, die aussahen wie zwei glühende Kohlen. Auch heutzutage sollten Sie daran denken, wenn Sie Katzen fotografieren: Setzen Sie nämlich einen Blitz ein, so wird das Licht reflektiert und die Katzenaugen sehen extrem hell aus.

Darum können Katzenaugen im Dunkeln sehen

Katze sitzt nachts draußen auf Fensterbank und blickt ins Haus.
Auch bei Dunkelheit sehen Katzen ganz hervorragend. Bildnachweis: stock.adobe.com - ChenPG

Das Tapetum lucidum hat einen Zweck: Das einfallende Licht wird durch die Spiegelung besser ausgenutzt.

Der Augenhintergrund reflektiert die einfallenden Lichtstrahlen noch einmal auf die Netzhaut des Katzenauges, sodass mehr Licht darauf trifft.

Katzen können deshalb auch bei sehr dunklen Lichtverhältnissen noch gut sehen: bei Dämmerung und nachts. Sie sehen ihre nähere Umgebung dadurch auch bei geringem Licht viel heller und schärfer als Menschen. Die Fernsicht von Katzen ist dagegen nicht besonders gut. Bei vollkommener Dunkelheit, also beispielsweise in einem komplett dunklen Zimmer, können Katzen nicht mehr sehen und sind dann auf ihr Gehör und ihren Tastsinn inklusive Schnurrhaare angewiesen.

Taurin ist wichtig für die Augen der Katze

Damit die Augen der Katze gut funktionieren, ist eine gute, artgerechte Ernährung wichtig. Für den Stoffwechsel von Katzen kommt es dabei auch auf Taurin an. Katzen müssen Taurin über das Futter aufnehmen, weil ihr Körper es nicht in ausreichender Menge selbst herstellt. Taurin kommt in Fleisch und Fisch vor.

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Augenpflege bei der Katze und wie Sie Augenkrankheiten behandeln

Die Augen Ihrer Katze müssen Sie normalerweise nicht besonders pflegen, denn sie säubert sie bei der täglichen Fellpflege gleich mit. Erkrankt Ihre Katze jedoch einmal an den Augen, sollten Sie umgehend mit ihr zum Tierarzt gehen. Im schlimmsten Fall kann es sonst dazu führen, dass die Katze erblindet.

Die folgenden Augenprobleme kommen bei Katzen häufig vor:
  • Zu Verletzungen der Augen kommt es häufig bei einem Revierkampf. Ist die Katze ernsthaft verletzt oder beginnt das Auge anzuschwellen, zu bluten oder zu nässen, sollten Sie unbedingt einen Tierarzt zu Rate ziehen. 
  • Auch bei einer Bindehautentzündung ist ein Arztbesuch angeraten. Spezielle Augentropfen bringen meist die Entzündung zum Abklingen. Sie erkennen eine Bindehautentzündung bei Ihrer Katze an geröteten Augen. Die Katze blinzelt vielleicht viel, reibt sich die Augen und ist lichtscheu.
  • Trübungen der Augen können auf einen Katarakt (Grauer Star) hinweisen. Meistens liegt dem eine andere Erkrankung wie etwa Diabetes zugrunde. Manchmal ist jedoch auch die Hornhaut betroffen, in diesem Fall ist die Erkrankung in der Regel gut zu behandeln.
  • Einen Nickhautvorfall erkennen Sie in der Regel sofort. Die Nickhaut ist eine zusätzliche Bindehaut unter dem Augenlid, befindet sich auf der Nasenseite und schützt die Katzenaugen vor Schmutz und Austrocknung. Normalerweise ist die Nickhaut nicht zu sehen und wird wie auch das Augenlid bewegt, wenn die Katze die Augen öffnet. Bei einem Nickhautvorfall schiebt sie sich jedoch nicht zurück und verdeckt einen Teil des Auges. Dies ist immer ein Grund, den Tierarzt aufzusuchen.
  • Hornhautsequester kommen bei bestimmten Katzenrassen wie Perserkatzen, Burmesen und Britisch Kurzhaar häufiger vor. Die Krankheit äußert sich in dunklen Flecken auf der Hornhaut: Dies sind abgestorbene Teile der Hornhaut. Bei einem Hornhautsequester ist eine Operation angeraten, die in der Regel unkompliziert verläuft. Unbehandelt kann sich der Sequester von allein ablösen, was zu einer Beschädigung der Hornhaut führen kann.

Wichtig: Verwenden Sie auf keinen Fall Medikamente für den Gebrauch bei Menschen für Ihr Tier, dies kann zu schweren Nebenwirkungen führen. Bei den regelmäßigen Impfterminen untersucht der Tierarzt in der Regel auch die Augen der Katze. Damit die Augen der Katze gesund und faszinierend schön bleiben.

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