Rote Katzen – was sie so besonders macht
Welche Mythen und Geschichten über rote Katzen stimmen und welche Hollywood erfand
Ob Garfield als verfressene Comic-Berühmtheit, der gestiefelte Kater im Film oder Kater Bob aus „Bob, der Streuner“, der rührenden Verfilmung einer wahren, tiefen Freundschaft zwischen einem Straßenmusiker in London und dem Streunerkater Bob – rote Katzen sind beliebt und ihnen werden die verschiedensten Charaktereigenschaften nachgesagt.
In unserem Artikel erfahren Sie, was rote Katzen so besonders macht, und lernen einige Mythen kennen.
50 shades of red – rote Katzen sehen alle unterschiedlich aus
Rote Katzen gibt es in vielen verschiedenen Fellfarbvariationen. Sie sind selten einfarbig rot, sondern kommen in allen Tabby-Fellfarben vor: getupft, getigert oder gestromt. Für ihre Fellfärbung ist das Pigment Phäomelanin verantwortlich. Das ist auch beim Menschen ausschlaggebend für rote Haare. Auf Englisch heißen rote Katzen übrigens „ginger cats“ oder auch „orange cats“. Genau wie auch rothaarige Menschen „ginger“ genannt werden.
Neben den Hauskatzen gibt es noch viele weitere Rassen, bei denen rotes Fell vorkommt, beispielsweise die Norwegische Waldkatze, die Britisch Kurzhaar oder die Maine Coon.
Die Wissenschaft gibt bisher keine klaren Nachweise über den Einfluss der Fellfarbe auf den Charakter von roten Katzen
Es gibt also keine handfesten wissenschaftlichen Beweise dafür, dass der Charakter Ihrer Katze sich je nach Fellfarbe unterscheidet.
Die wenigen durchgeführten Studien zu einem möglichen Zusammenhang zwischen Fellfarbe und der Persönlichkeit von Hauskatzen zeigen gemischte Ergebnisse. Viele Menschen glauben, dass Katzen unterschiedlicher Farbe unterschiedliche Persönlichkeiten haben. Das führt dazu, dass den roten Katzen viele verschiedene Eigenschaften zugeschrieben werden.
So ordneten Teilnehmende einer Online-Studie das Merkmal „Freundlichkeit“ eher orangefarbenen Katzen zu.*
*(Quelle: Wissenschaftliche Studie in der Zeitschrift Anthrozoös)
Rote Katzen bekommen Sommersprossen
Bei roten Katzen fallen manchmal kleine, schwarze Flecken auf der Nase, den Pfoten oder den Schleimhäuten auf. Diese Pigmentflecken entstehen durch eine erhöhte Einlagerung von Melanin. Sie erinnern an Sommersprossen, sind jedoch eher vergleichbar mit Muttermalen bei Menschen. Sie entstehen nämlich nicht durch die Sonne, sondern sind genetisch bedingt und nehmen im Alter zu.
Obwohl die Pigmenteinlagerungen bei roten Katzen weit verbreitet sind, ist der genaue Grund für ihr Auftreten noch unklar. Fest steht aber: Sie sind meistens ungefährlich und kein Grund zur Sorge! Nur wenn sich die Flecken erhaben anfühlen, sollten Sie mit einem Tierarzt sprechen.
Hautgesundheit bei roten Katzen
Genau wie rothaarige Menschen haben auch rote Katzen eine helle und sehr empfindliche Haut. Regelmäßige, starke Sonneneinstrahlung kann auch bei ihnen zu Hautkrebs führen. Deswegen ist es wichtig, dass Sie die Haut Ihrer Katze regelmäßig auf Unregelmäßigkeiten und mögliche Hautkrankheiten kontrollieren! Fragen Sie bei Unsicherheiten Ihren Tierarzt.
Rote Katzen sind meist Kater
Der Mythos, dass rote Katzen meist männlich sind, stimmt tatsächlich! Die Fellfarbe einer Katze wird durch eine Kombination von Genen bestimmt. Diese Gene vererben sowohl die Mutterkatze als auch der Katzenvater. Die Fellfarbe Rot wird auf dem X-Chromosomen rezessiv vererbt. Das bedeutet, dass es weniger wahrscheinlich an Nachkommen weitergegeben wird. Weibliche Kitten haben meistens nur dann rotes Fell, wenn beide Elterntiere rot gefärbt sind. Weibliche Katzen benötigen also zwei Kopien des roten Fellgens auf ihren X-Chromosomen, während männliche Katzen nur eine Kopie auf ihrem einzigen X-Chromosom benötigen, um rotes Fell zu haben. Das führt dazu, dass nur etwa 20 Prozent der roten Kitten weiblich sind.
Einmal Lasagne bitte – sind rote Katzen verfressen?
Dass rote Katzen besonders gefräßig sind, ist wissenschaftlich nicht bewiesen. Sie denken also im Gegensatz zu ihrem Comic-Verwandten Garfield nicht den ganzen Tag an Lasagne (oder an Nassfutter). Forscher vermuten, dass diese hartnäckige Annahme daher kommt, dass es eben mehr rote Kater als Kätzinnen gibt. Rote Kater sind oft groß und stämmig und haben somit auch viel Appetit. Eine gesunde Ernährung ist natürlich auch bei Ihrer roten Katze sehr wichtig, um Übergewicht zu vermeiden.
Nicht nur rote Katzen sind einzigartig
Ihre außergewöhnliche Persönlichkeit und ihre charakterlichen Eigenheiten haben rote Katzen zu regelrechten Medienstars gemacht. Von süßen Instagram-Accounts bis hin zu herzerwärmenden Filmgeschichten: Rote Katzen scheinen eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf viele Menschen auszuüben.
Es steht aber fest: Wie Menschen sind auch Katzen individuelle Wesen. Sie haben einzigartige Temperamente, Vorlieben und Eigenschaften. Jede Katze hat unabhängig von ihrer Fellfarbe ihren eigenen, unverwechselbaren Charakter.