Wann Zahnpflege bei Katzen wichtig ist

Tipps für die Zahnpflege Ihrer Katze – und was außer Zähneputzen noch wichtig ist

Katzen haben spitze, scharfe Zähne. Entsprechend ist es unter Katzenhaltern nicht sehr verbreitet, Katzen die Zähne zu putzen. Doch auch Katzen entwickeln Zahnprobleme – von denen sich manche mit konsequenter Zahnpflege verhindern lassen. Erfahren Sie, was Sie zum Gebiss von Katzen und zur Zahnpflege wissen sollten.

Was Sie über die Zähne Ihrer Katze wissen sollten

Wenn Ihre Katze gähnt, können Sie ihre Zähne gut sehen. Deshalb wissen Sie wahrscheinlich: Das Gebiss unserer Hauskatzen ist die kleine Ausgabe eines Raubtiergebisses. Bei ausgewachsenen Tieren besteht es aus insgesamt 30 Zähnen im Ober- und Unterkiefer. Besonders markant sind die starken Fangzähne an den Ecken. Sie sind länger als die übrigen Zähne und gleiten beim Zubeißen in eine Zahnlücke, sodass die Katze den Kiefer schließen kann. Die Eckzähne sind überaus scharf und spitz. Mit ihnen fangen Katzen ihre Beute und halten sie fest.

Übrigens: Kitten werden wie die meisten Säugetiere ohne Zähne geboren. Die ersten Milchzähne brechen im Alter von drei bis acht Wochen durch. Ab diesem Zeitpunkt können die kleinen Kätzchen Kittenfutter fressen. Mit acht bis zwölf Wochen ist das Milchgebiss dann in der Regel komplett.

Vom Zahnwechsel zum bleibenden Gebiss der Katze

Im Alter von etwa dreieinhalb Monaten beginnt bei Katzen der Zahnwechsel. Die bleibenden Zähne schieben sich dabei einfach von unten durch und verdrängen die Milchzähne, die entweder ausfallen oder sich bereits zurückgebildet haben. Der Zahnwechsel verläuft zwar meist problemlos – allerdings kann es vorkommen, dass Katzen in dieser Zeit verstärkt an festen Gegenständen oder Kabeln knabbern.

Übrigens: Bei den regelmäßigen Impfterminen überprüft der Tierarzt auch das Gebiss. Sollte es Probleme mit den Zähnen geben oder sollten Milchzähne nicht ausfallen, kann er eingreifen und ggf. Zähne ziehen.

So unterstützen Sie Ihre Katze bei der Zahnpflege

So gewöhnen Sie Ihre Katze ans Zähneputzen

Um Ihre Katze ans Zähneputzen zu gewöhnen, gehen Sie am besten schrittweise vor:

  • Zunächst beginnen Sie die Katze an die Bürste zu gewöhnen, indem Sie die Bürste in etwas Thunfischsaft oder ein Katzengetränk tauchen und die Katze daran schlecken lassen. Versuchen Sie vorsichtig, ihr von außen die Zähne damit zu putzen.
  • Hat die Katze sich an die Zahnbürste gewöhnt, verwenden Sie später eine spezielle Zahnpasta für Katzen und finden heraus, ob Ihre Katze eine Lieblingszahnpasta hat.
  • Auch mit einem kleinen Fingeraufsatz aus Latex (ähnlich wie in der Babypflege) lassen sich die Zähne reinigen. Dafür reiben Sie vorsichtig über die Zähne. 

 

Ganz wichtig: Beim Zähneputzen sollten Sie sehr ruhig und behutsam vorgehen, um die Katze nicht zu erschrecken oder gar zu verletzen.

 

Sorgen Sie dafür, dass das Zähneputzen für Ihre Katze zur positiven Erfahrung wird. 


Verliert die Katze die Geduld, fahren Sie mit der Übung einfach zu einem späteren Zeitpunkt fort. Sie können Ihre Katze außerdem täglich bei der Zahnpflege unterstützen, indem Sie neben dem Nassfutter immer auch etwas Trockenfutter bereitstellen.

Fingerling mit Bürstenaufsatz zum Zähneputzen bei der Katze.

So pflegen wildlebende Katzen ihre Zähne in der Natur

Freilebende Groß- und Wildkatzen pflegen ihre Zähne nicht speziell. Beim Nagen an der Beute und beim Fressen reinigen sich die Zähne im Wesentlichen durch das Abreiben. Auch wenn Karies bei Katzen keine Rolle spielt – Zahnstein, Zahnfleischentzündungen und Zahnprobleme kommen bei Katzen öfter vor, als viele denken. Daher sollten Sie die Zähne Ihrer Katze regelmäßig vom Tierarzt kontrollieren lassen. Am besten sehen Sie auch selbst hin und wieder genauer nach.

So erkennen Sie Zahnfleischprobleme bei Ihrer Katze

 Erste Anzeichen, dass die Katze unter Zahnfleischproblemen leidet, sind:

  • eine bräunliche Verfärbung der Zähne
  • unangenehmer Mundgeruch
  • vermehrter, eventuell leicht blutiger Speichelfluss
  • gerötetes Zahnfleisch
  • generelle Fressunlust

Wenn Ihre Katze plötzlich kein Trockenfutter mehr frisst und das wesentlich weichere Nassfutter bevorzugt, kann dies ein Zeichen dafür sein, dass sie unter Zahnfleischproblemen leidet.

 

Auch wenn die Katze versucht, ihr Futter durch Kopfschütteln zu zerkleinern, statt es zu kauen, lohnt sich ein genauerer Blick auf das Gebiss.

FORL ist eine häufige Zahnerkrankung bei Katzen

FORL ist eine häufige Zahnerkrankung bei Katzen, die für die Tiere sehr schmerzhaft ist. FORL ist eine Abkürzung für „Feline Odontoklastische Resorptive Läsion“. Wie es zu FORL kommt, ist bislang nicht geklärt. Die Krankheit hat jedoch mit Karies, wie wir es von Menschen kennen, nichts zu tun.

Bei FORL wird ein körpereigener Prozess aktiviert, der auch die Milchzahnwurzeln bei Kitten abbaut und bei ausgewachsenen Tieren eigentlich nicht mehr aktiv sein sollte. Nach und nach werden die Zähne von der Wurzel ausgehend zerlöchert und abgebaut. Daher wird die Krankheit oft erst erkannt, wenn sie weit fortgeschritten ist. Die befallenen Zähne müssen gezogen werden.

Bisher ist FORL nicht heilbar. Eine gute Mundhygiene sowie regelmäßige Zahnsteinentfernung beim Tierarzt sind jedoch empfehlenswert, weil Zahnfleischentzündungen FORL begünstigen.

 

Diesen Einfluss hat das Futter auf die Zähne Ihrer Katze

Das Futter hat einen großen Einfluss auf die allgemeine Gesundheit Ihrer Katze. Enthält das Futter alle wichtigen Nährstoffe in ausreichender Menge, ist dies auch für die Zahngesundheit eine gute Grundlage. Gutes Futter und eine zusätzliche Portion Vitamine, sorgen dafür, dass Ihre Katze mit allen Nährstoffen optimal versorgt ist. Das ist die beste Voraussetzung für ein (zahn-)gesundes Katzenleben.

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