Siamkatzen – ruhige Schmuser oder wilde Plaudertaschen?
Bewegungsaktiv und gleichzeitig total verkuschelt – was eine Siamkatze braucht, um zur glücklichen Katze zu werden
Siamkatzen sind anspruchsvolle Katzen. Neben ausreichend Bewegung, Kopfarbeit und einer gesunden Ernährung brauchen Siamkatzen auch geduldige Zuhörer und kuschelbegeisterte Halter. Es stechen besonders die auffällige Kopfform, die blauen Augen, die dunkle Zeichnung an Pfoten und Nase hervor. Was die Siamkatze so einzigartig macht und wie Sie ihrem Wesen gerecht werden, erfahren Sie im Artikel.
Das erfahren Sie in diesem Artikel:
Das Aussehen der Siamkatzen: sportliche Eleganz
Ruhig, aktiv oder kommunikativ? Das Wesen der Siamkatze
Ein vielseitiger Charakter braucht eine besondere Haltung – was Sie beachten müssen
Die Gesundheit der Siamkatze – die wichtigsten Infos über Erbkrankheiten
Darauf sollten Sie bei der Fütterung achten
Steckbrief der Siamkatze
Rasse: Siamkatze
Herkunft: Thailand
Aussehen: Tiefblaue Augen, die weit auseinander liegen und leicht schräg stehen, eine lange, gerade Nase und ein sportlicher, schlanker Körperbau, helles Fell mit dunklen Abzeichen an Extremitäten, Kopf und Ohren
Charakter: Verschmustes, aktives und intelligentes Wesen
Größe: Mittelgroße Katzen mit einer Schulterhöhe von circa 20 bis 25 cm
Gewicht: Kater werden zwischen 4 und 5 kg schwer, Kätzinnen zwischen 3 und 4 kg
Lebenserwartung: 15 bis 20 Jahre
Das Aussehen der Siamkatzen: sportliche Eleganz
Siamkatzen sind geprägt von eng anliegendem, weichem Fell mit wenig Unterwolle. Sie sind Teilalbinos, wodurch sie tiefblaue, mandelförmige Augen haben. Teilalbinos haben eine gestörte Melaninproduktion, die sich auf die Fellfarbe und die Augen auswirkt. Die Melaninbildung ist temperaturabhängig. Das Fell nahe der warmen Körpermitte ist dabei heller als an den Extremitäten. Ihre Nase ist lang und gerade. Siamkatzen neigen zu einem schlanken und sportlichen Körperbau und sind mittelgroß. Die Kopfform unterscheidet die Siamkatze in einer modernen und einer traditionellen Linie. Die moderne Linie hat eine eher keilförmige Kopfform, während der traditionelle Typ einen rundlichen Kopf besitzt.
Die gängigsten Fellzeichnungen sind:
- Tabby-Muster: Helles Körperfell mit getigerten, gestromten, getupften oder getickten Hervorhebungen.
- Rötliche Färbungen: Das Fell ist hellrot, wobei Nase und Pfoten dunkler herausstechen.
- Seal-Point: Hierbei zeichnen sich schwarzbraune Abzeichen auf cremefarbenem oder hellbraunem Fell ab.
- Blue-Point: Das Körperfell ist eisig weiß. Pfoten und Nase heben sich blaugrau hervor und sind dezenter als bei der Seal-Point-Variante.
- Chocolate-Point: Der Name kommt von den Abzeichen, die die Farbe von Milchschokolade haben. Das Körperfell ist dabei elfenbeinfarben.
- Lilac-Point: Bei dieser Färbung ist das Körperfell gebrochen weiß und kann sogar blasslila schimmern. Die Abzeichen sind hellgrau und können leicht rosa schimmern.
Ruhig, aktiv oder kommunikativ? Das Wesen der Siamkatze
Siamkatzen sind vielseitige Fellnasen. Von der aktiven Plaudertasche über den anhänglichen Schmuser bis hin zum bewegungsfreudigen Energiebündel kann der Charakter einer Siamkatze ganz unterschiedlich geprägt sein. Die meisten Katzen sind eine Mischung aus allen drei Hauptmerkmalen, die mal mehr und mal weniger ausgeprägt zum Vorschein kommen. Beachten Sie das, bevor Sie sich eine Siamkatze anschaffen. Ihr Charakter ist vielseitig und anspruchsvoll. Menschen, die viel Ruhe brauchen oder oft und lange unterwegs sind, sollten eher von einer Siamkatze absehen.
Auch wenn die Siamkatze gelegentlich etwas stur sein kann, ist sie eine Bereicherung für die Familie. Sie ist selbstbewusst und liebt Aufmerksamkeit.
Ein vielseitiger Charakter braucht eine besondere Haltung – was Sie beachten müssen
Siamkatzen sind sehr aktiv und brauchen viel Bewegung. Sie suchen stets das Abenteuer und fühlen sich an der frischen Luft sehr wohl. Dadurch sind sie eher weniger als Wohnungskatzen geeignet. Es ist super, wenn Sie einen katzensicheren Balkon oder Garten haben, wo sich Ihre Katze bewegen kann. Probieren Sie ansonsten Spaziergänge mit Geschirr und Leine. Achten Sie darauf, dass sich Ihre Katze früh daran gewöhnt. Wenn es draußen nass und kalt ist, sollten Sie Ihre Katze drinnen ordentlich aufwärmen. Siamkatzen haben kaum Unterwolle und können schnell frieren. Richten Sie ihr ein warmes Plätzchen am Ofen oder der Heizung ein.
Siamkatzen mögen keine Langeweile
Wenn Siamkatzen viel alleine sind, kommt schnell Langeweile auf. Sorgen Sie für ausreichend Beschäftigung und Abwechslung. Siamkatzen lieben große Kratzbäume mit mehreren Ebenen, von wo aus sie das Geschehen in der Wohnung beobachten können. Sie lassen sich bis zu einem gewissen Grad dressieren und brauchen viel Beschäftigung. Versuchen Sie Clickertraining und andere Spiele.
Siamkatzen lieben Gesellschaft und Aufmerksamkeit. Wenn Sie die Möglichkeit haben, sollten Sie eine zweite Katze halten, damit die Siamkatze nicht alleine ist. Auch wenn die Siamkatzen gelegentlich mit Eifersucht zu kämpfen haben, brauchen sie viele Kontakte.
Die Gesundheit der Siamkatze – die wichtigsten Infos über Erbkrankheiten
Auch bei Siamkatzen kann es zu zuchtbedingten Erbkrankheiten kommen. Verbreitete Krankheiten unter Siamkatzen sind:
- Gesäugetumoren: Bei dieser Krankheit bilden sich kleine Knoten in den Milchdrüsen der Katze. Diese können meist einfach ertastet werden.
- Herz- und Gefäßerkrankungen: Eine typische Form ist die Verdickung der inneren Herzschicht.
- Augenkrankheiten: Siamkatzen leiden gelegentlich an Innenschielen und Augenzittern. Dies liegt vermutlich am Melaninmangel der Rasse.
- PRA – progressive Retinaatrophie oder Netzhautschwund: Diese Krankheiten können zu langsamem Erblinden führen.
- Pica-Syndrom: Hierbei werden unverdauliche Gegenstände gekaut oder gar gegessen. Das kann zu ernsten inneren Verletzungen führen. Die Ursache dafür ist noch unklar. Potenzielle Erklärungen können Mangelerscheinungen oder Zwangsstörungen sein.
Beobachten Sie Ihre Katze genau und gehen Sie regelmäßig zum Tierarzt, um Krankheiten auszuschließen. Vorsorge ist die beste Nachsorge.
Schnelle Katzenwäsche – die Fellpflege der Siamkatze
Auch wenn die Ansprüche an die Haltung etwas intensiver sind, ist die Fellpflege sehr einfach. Es genügt, wenn Sie die Katze gelegentlich bürsten, da sie wenig Unterwolle hat.
Während des Fellwechsels sollten Sie Ihrer Katze helfen und einmal am Tag ihr Fell bürsten. Dann landen die Haare nicht im Magen Ihrer Katze.
Ihre Katze ist Freigänger? Dann tupfen Sie sie nach einem Spaziergang bei Regenwetter trocken und helfen Sie ihr, sich schnell wieder aufzuwärmen.
Darauf sollten Sie bei der Fütterung von Siamkatzen achten
Wie bei allen Katzen sollten Sie auch bei der Siamkatze auf ein gesundes Katzenfutter achten. Füttern Sie am besten Nassfutter. Das ist besonders artgerecht und gesund. Sollten Sie jedoch Trockenfutter bevorzugen, müssen Sie auf eine ausreichende Flüssigkeitsversorgung achten. Stellen Sie verschiedene Trinknäpfe in der Wohnung auf, damit Ihre Katze immer wieder zum Trinken animiert wird. Sie könne auch durch Vitaldrinks versuchen, das Trinkverhalten Ihrer Katze zu fördern.
Siamkatzen können sehr wählerisch sein. Bleiben Sie bei Futterumstellungen geduldig und lassen Sie sich Zeit.
Besonderheiten – Siamkatzen sind wahre Plaudertaschen
Siamkatzen sind gesprächige Zeitgenossen. Wenn sie etwas stört, dann geben sie das auch lautstark zu verstehen. Sie miauen viel und kommunizieren gerne mit ihrem Umfeld. Sie verständigen sich gerne unüberhörbar mit anderen Katzen oder Menschen.
Was kostet eine Siamkatze?
Siamkatzen von einem seriösen Züchter kosten circa 600 €. Achten Sie bei einem Kauf auf ein sauberes Umfeld und darauf, dass die Tiere geimpft und entwurmt sind. Katzen aus einer seriösen Zucht haben einen nachverfolgbaren Stammbaum und werden nicht zu früh von ihrer Mutter getrennt. Rassekatzen landen auch immer mal wieder im Tierheim und warten auf eine Adoption. Vereinbaren Sie Kennenlerntermine und schauen Sie, ob eine Tierheimkatze zu Ihnen passt. Manchmal ist es von Vorteil, wenn Sie bereits eine Katze besitzen und Ihr neuer Liebling direkt einen Freund zum Spielen hat.