Was tun, wenn Ihre Katze nicht mehr frisst?

Ist Ihre Katze krank oder nur ein wählerischer Gourmet? Mögliche Gründe, warum Ihre Katze keinen Appetit hat

Fressen gehört neben dem Schlafen und Spielen zu den Lieblingsbeschäftigungen von Katzen. Ändert sich das Fressverhalten von heute auf morgen, machen sich viele Katzenbesitzer große Sorgen. Doch Sie müssen nicht sofort panisch zum Tierarzt laufen. Wenn Ihre Katze am Futter nur riecht und nicht frisst, kann es auch ganz naheliegende Gründe geben. Haben Sie zum Beispiel das Futter umgestellt? Oder den Boden frisch gewischt? So viel sei vorab gesagt: Manche Katzen mögen keine abrupten Veränderungen beim Katzenfutter. Viele Katzen lieben Kontinuität und hassen Putzmittel mit Zitrusfrische. Wir haben die typischen Gründe für Appetitlosigkeit bei Katzen für Sie zusammengefasst.

Futterumstellung – warum Ihre Katze neues Futter ablehnt und was Sie dagegen tun können

Ein Grund für ablehnendes Verhalten bei einer Futterumstellung kann ein Urinstinkt der Katze sein. Denn in der Natur ist es für Katzen sehr gefährlich, etwas zu fressen, was sie nicht kennen. Giftige Pflanzen und Tiere können schnell zu einem tödlichen Snack werden. Hat die Katze einmal gelernt, dass das Futter gut und verträglich für sie ist, bleibt sie gerne dabei und probiert nichts Neues. Umso schwerer ist es, Ihre Katze an ein neues Katzenfutter zu gewöhnen – Geduld ist gefragt. Denn häufig treten Probleme beim Wechsel des Katzenfutters auf und so sollte eine Umstellung von zum Beispiel Trocken- auf Nassfutter nicht abrupt, sondern nach und nach über einen längeren Zeitraum erfolgen. Mischen Sie zunächst das neue Futter in kleinen Mengen dem bestehenden Futter unter. Verändern Sie dann innerhalb von zwei bis vier Wochen das Verhältnis, sodass sich der Anteil des neuen Futters stetig erhöht. Füttern Sie aber nicht mehr als sonst – denn dann besteht die Gefahr von Übergewicht bei Ihrer Katze. Der Verdauungstrakt Ihrer Katze kann sich durch diese langsame Futterumstellung besser auf die Nahrung einstellen.

Katzen sind sensibel: Ursachen aufgrund psychischer und physischer Belastung

Katzen sind sehr sensible Tiere, und Stress sowie traumatische Erlebnisse können ausschlaggebende Faktoren für psychische Probleme sein. Achten Sie darauf, wenn Ihre Katze plötzlich aufhört zu fressen. Eine Reihe von Ursachen und verschiedenen Erkrankungen kann dafür verantwortlich sein.

Appetitlosigkeit aufgrund von psychischer Belastung

Appetitlosigkeit aufgrund von physischer Belastung

  • Verdauungsstörungen 

  • Atmungsstörungen 

  • Infektionen 

  • Nierenprobleme 

  • Hormonelles Ungleichgewicht, zum Beispiel in der Zeit der Paarungsbereitschaft

  • Allergien 

  • Lebererkrankung 

  • Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis)

  • Nach einer medizinischen Behandlung

  • Krebs

  • Diabetes

Es muss nicht immer der schlimmste Fall eintreten – auch Zahnprobleme, ein frisch gewischter Fußboden, einen Futternapf aus Kunststoff, zu häufig das gleiche Futter, oder ein lästiger Haarball kann Ihre Katze dazu bringen, nicht mehr zu fressen. Freilaufende Katzen bedienen sich auch gerne mal an Futternäpfen in der Nachbarschaft und haben aus diesem Grund keinen Appetit.

Wenn Ihre Katze trotz Hunger immer dünner wird und mehr trinkt als sonst, kann Diabetes die Ursache sein.

Eine Katze wird von einer Frau zum Tierarzt getragen.

Psychosomatische Erkrankung: Magersucht bei Katzen

Auch Katzen können psychosomatische Erkrankungen entwickeln. Vermehrt tritt dies bei Katzen auf, die ausschließlich in der Wohnung gehalten werden und dadurch oft unter psychischen Stress geraten. So kann es passieren, dass sich seelisches Leid auf die körperliche Gesundheit auswirkt – Die Katze verweigert die Nahrungsaufnahme und leidet im schlimmsten Fall unter Magersucht.

Anorexie (Abmagerung) ist eine der schwersten psychosomatischen Erkrankungen bei Katzen. Damit geht häufig die Fettleber einher. Besonders oft tritt diese Lebererkrankung bei übergewichtigen Katzen auf, die das Fressen stark reduzieren oder einstellen. Wenn Katzen chronisch gestresst sind, verweigern sie öfter die Nahrungsaufnahme – vor allem bei neuem und unbekanntem Futter.

Graue Katze liegt auf Steinboden und schaut nach oben.

Katzen leiden meist still: schlafen viel, spielen selten, schmusen weniger. Andere miauen ständig, sind appetitlos und mäkelig bei der Fütterung. Nach und nach magern sie schließlich ab.

Für die Behandlung von Katzen-Anorexie müssen Sie unbedingt einen Tierarzt konsultieren.

Gefahren bei schnellem Gewichtsverlust Ihrer Katze

Achten Sie auf Veränderungen des Gewichts, der Muskelmasse und auf die Energie Ihrer Katze. Trägheit und Gewichtsabnahme sind Anzeichen dafür, dass Ihre Katze aufgehört hat zu essen – oder magersüchtig geworden ist. Durch wenig Nährstoffaufnahme greift der Körper Ihrer Katze auf die Fettreserven zu, um Energie zu gewinnen. Bevor gespeichertes Fett als Brennstoff verwendet werden kann, muss es von der Leber verarbeitet werden. Dieser Schritt erfordert eine ausreichende Versorgung mit Protein. Mit schneller Gewichtsabnahme bei einer Katze, die aufhört zu essen, sind die Protein-Vorräte bald erschöpft und die Leber wird von all dem Fett überwältigt. Dies führt zu einer gefährlichen Erkrankung, der sogenannten hepatischen Lipidose, die zu Leberversagen führen kann.

5 nützliche Tricks, um Ihre Katze zum Fressen zu animieren

  1. Fördern Sie das Herauswürgen des „Hairballs“. Stellen Sie zum Beispiel Katzengras auf, um Ihre Katze dabei zu unterstützen. Auch helfen spezielle Katzensnacks dabei. 

  2. Probieren Sie eine neue Sorte Nassfutter aus. Manche Katzen brauchen und lieben die Abwechslung der Fleisch-/Fischsorten.

  3. Wenn Sie das Katzenfutter im Kühlschrank aufbewahren, ist es ratsam, das Futter vor der Mahlzeit auf Zimmertemperatur zu erwärmen. 

  4. Sorgen Sie dafür, dass Ihre Katze ungestört fressen kann – ein Platz neben der Katzentoilette ist zum Beispiel ungeeignet.

  5. Bei Trockenfutter ist eine kühle und trockene Lagerung sehr wichtig, damit das Futter schmackhaft bleibt.

 

Sollte Ihre Katze nicht mehr fressen, überlegen Sie, welche Gründe dahinter stecken können und handeln Sie dementsprechend. Bei Ratlosigkeit immer den Besuch beim Tierarzt vorziehen, anstatt einfach abzuwarten. Schlimmes kann so verhindert werden – Ihre Katze wird es Ihnen danken.

Teilen Sie diesen Artikel mit Ihren Freunden & Bekannten:


Weitere Artikel der aktuellen Ausgabe